Misthusum Enge (DK)

 


Damsterdiep (NL)

 

Historische Wohnstätte
in der weiten Marsch

Die Vision
von einer Identität

Misthusum ist die nördlichste Wurtensiedlung in der Wattenmeerregion. Hier wurden im Mittelalter acht Wurten gebaut, jede mit ihrem eigenen Hof und einem niedrigen Sommerdeich zum Schutze vor weniger starken Fluten im Sommer. Diese Deiche konnten den starken Winterfluten nicht standhalten und das Dorf wurde einige Male überflutet. Im achtzehnten Jahrhundert begannen die Bewohner auf die Geest umzuziehen, und 1814 verließ die letzte Familie Misthusum. Alles was davon übrig geblieben ist, ist der niedrige Deich und die acht Wurten sowie eine kleine Hütte (Misthusumhus), die im Jahre 1814 für den Hirten auf der nördlichsten Wurt erbaut wurde. Misthusum Enge ist Teil der Ballummarsch, die erst im Jahre 1919 mit einem Seedeich eingedeicht wurde.

Entlang des Damsterdieps zwischen Groningen und Delfzijl befinden sich alte Wurten, Pfade, Deiche, eindrucksvolle Kirchen, Bauernhöfe, Brücken, Mauern und weitere wertvolle Merkmale. In den letzten Jahrzehnten hat die Landschaft viel von ihrem Charakter verloren. Die Provinz Groningen und einige Gemeinden sahen jedoch die mögliche Anziehungskraft und damit die Chancen für das Gebiet. Deshalb zeigten sie Initiative und organisierten Workshops mit der Wasserbehörde, Kulturerbe-Organisationen, Einwohnern, Ministerien, Landschafts-architekten und anderen Experten. Dies führte zur Vision einer neuen Identität des Damsterdieps, in der neue räumliche Entwicklungen den Wert dieses Gebietes durch die Restaurierung von Wurten und Bauernhöfen stärken sollen, indem sie neue Pfade als fehlende Glieder zwischen den bestehenden hinzufügen und auch das industrielle Erbe wieder verwenden. Dank dieser Vision zur eigenen Identität wird das Damsterdiep in den nächsten Jahrzehnten eine neue wirtschaftliche Bedeutung gewinnen.